Dienstag, 15. November 2011
Alles ist relativ
Am Sonnabend war wieder Basar, dieses Mal an meiner eigenen Gemeinde, klein, richtig gemütlich mit vielen bekannten Gesichtern und schönen handgearbeiteten Dingen: gestickten Karten, Marmeladen, Pralinen, Tannenbaumanhängern gebastelt von einer Mutter mit ihrem kleinen Kind, ein Fair-Trade-Stand, christlichen Büchern und vielem anderen mehr. Natürlich gab es auch ein Cafe mit selbstgebackenem Kuchen und das Wetter war wie gemacht für einen Spaziergang in die Gemeinde: knackig kalt und sonnig. Die Stimmung war gut, ich war richtig in Verkaufs- und Schnacklaune. 2 Stunden lang. Bis ein Mann umkippte. Ich dachte, es sei der Kreislauf und gab den Tip, die Beine hoch zu legen, weil ich das selbst oft genug erlebt hatte. Dann dringende Rufe nach einem Arzt im Raum (der Notarzt war natürlich längst gerufen, aber noch nicht da) und noch dringlichere Rufe. Atemstillstand, Herzstillstand. Glücklicherweise war ein Mann zur Stelle, der Erste-Hilfe leisten konnte, Herzmassage. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dann kamen die Notärzte. Sie haben eine Stunde lang versucht, Leben zu retten. Aufatmen, als sie den Mann auf die Trage legten und ins Krankenhaus bringen konnten. Er hatte es geschafft. Wir haben als Dank das Lied "Nun danket alle Gott" gesungen. Der Verkauf war nach 2 Stunden zu Ende und zur absolut unwichtigsten Angelegenheit des Tages geworden. Am Morgen noch so voller Bedeutung, war er nun bedeutungslos, nicht mehr von Interesse, nebensächlich. Ich habe mir fest vorgenommen, meine Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen, damit ich in solchen Situationen helfen kann und nicht wie ein Ochs vor dem Berg stehe.